
Zurück zur Natur – die Gartentradition der Wupperstädte
Ein Zurück zur Natur angesichts der katastrophalen Verschmutzung der Umwelt war einer der vielen Reformvorhaben der Jugendstilbewegung.
Auch im Wuppertal war die Umweltverschmutzung immens. Die Wupper war durch die ungeklärten Abwässer der giftigen Färbemittel zu einer gefährlichen Kloake geworden. Historische Fotos der Wupper und der rauchenden Schornsteine im Tal lassen das Ausmaß der Luft- und Wasserverschmutzung erahnen.

Es hat besorgte Bürger, mahnende Reden in den Stadtratssitzungen, die Gründung von Verschönerungsvereinen und Schrebergärten gegeben, aber keine explizite gebündelte Zurück zur Natur-Bewegung. Doch seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, also parallel zur Industrialisierung, wurden immer wieder Gärten und Parkanlagen durch große, reichsweit bekannte Gartenarchitekten angelegt, als private Parks der bürgerlichen Eliten im Umfeld der eigenen Villen, aber auch als Naherholungsgrünflächen für alle Bürger – überwiegend initiiert von verantwortungsbewussten bürgerlichen Eliten, die sich in den Verschönerungsvereinen zusammenfanden.
Die jüngste Parkanlage ist der Skulpturenpark von Tony Cragg in Unterbarmen.
Mit dem Zoologischen Garten, dem Skulpturenpark, den Barmer Anlagen, dem Vorwerk Park, dem Nordpark, dem Mirker Hain und den Hardtanlagen verfügt Wuppertal über eine großzügige Parklandschaft.

Heute sind die Wuppertaler Garten- und Parkanlagen Teil eines internationalen Gartennetzwerks und locken jedes Jahr ein internationales Publikum nach Wuppertal.
Mit seinen historischen Parks, seinen historischen Alleen aber auch wegen seiner topografischen Vorzugslage im Kranz der grünen Berge kann sich Wuppertal zu Recht die grünste Großstadt Deutschlands nennen.